Der Rahmen

Nun befand sich die Form im Autoklav. Punkt 13 Uhr, wenn der Prozess des Backens beendet war, würden wir die Antwort auf die große Frage bekommen. Ist THE SUPERFAST das Meisterstück, dass wir erwarten? Oder stellen sich Probleme heraus, mit denen wir nicht gerechnet haben? Ein erster Prototype ist selten der große Wurf. Meist ist er eher der Start der finalen Entwicklung als der Beginn der Produktionsphase. Entsprechend hoch war die Nervosität, als sich der Autoklav öffnete. „Ich habe ein gutes Gefühl“, fächelte Christian allen Anwesenden Zuversicht zu. Dann ging es konzentriert ans Entformen. Als die Schrauben gelöst und der Deckel von der Form gehoben war, huschte ein kurzes, schüchternes Lächeln über Christians Lippen. Ein gutes Zeichen. Und tatsächlich. THE SUPERFAST, dessen tiefschwarze Carbon-Haut an einigen Stellen aus den Formsegmenten schimmerte, sah großartig aus. Doch noch war der Großteil des Rahmens von Alu umschlossen. Das Herauslösen aus den Formteilen war nicht einfach. Jeder Handgriff, jeder Klapps mit dem Gummihammer musste präzise sitzen. Das beim Backen flüssig gewordene Harz hatte die Wirkung eines Superklebers. Doch nach etwa 20 Minuten war es geschafft. THE SUPERFAST war befreit. Backfrisch und bis auf die noch zu entfernenden Harzreste makellos, funkelte der Rahmen im Sonnenlicht, dass durch das offene Hallentor flutete. Fast so, als würde die Sonne mit uns um die Wette strahlen. Am Tag später war der erste THE SUPERFAST-Prototype fahrbereit. Um das neue Mitglied in der Produktfamilie gebührend zu begrüßen, wurde zur Feier des Tages eine spontane Grillparty zelebriert.